Glauben (er)leben
GLAUBEN & LEBENSBEGLEITUNG
in Gottesdiensten und Seelsorgeangeboten
Für Ihre Persönliche Spiritualität
Anregungen & Impulse
Hier finden Sie Anregungen und Impulse aus dem Pastoralen Raum, dem Bistum Trier
sowie hilfreiche Links zu externen Angeboten.
WOCHENIMPULS
Jede Woche schreiben Seelsorger:innen aus dem Pastoralen Raum Koblenz im Lokalteil der Rheinzeitung und im LokalAnzeiger einen Kurztext. Die Texte, die uns von den Verfasser:innen zur Verfügung gestellt werden, sind hier veröffentlicht. Lassen Sie Ihre Gedanken anstossen und den Glauben mit dem Alltag verbinden.
Ein Name ?
Pfarrer Michael Frevel
28. März 2025
Auf einem Kinderspielplatz tut ein kleines Kind seine ersten eigenen Schritte. Es erkundet die Spielgeräte, darunter auch einen Balken zum Balancieren. Das kann es schon allein, ohne Hilfe von Erwachsenen. Und doch: Der Vater oder die Mutter steht daneben und sagt einen Satz, der uns allen schon einmal begegnet ist: Trau dich, ich bin da!
Dieser Satz ist so einfach und doch so fundamental. Ich bin da! Es ist nicht nötig, das Kind an die Hand zu nehmen. Es ist nicht nötig, ihm eine Stütze zu bieten. Das Kind hat die Fähigkeit, dieses Spielgerät allein zu bewältigen. Alles, was es braucht, ist ein wenig Mut. Und den schöpft es aus diesem Zuspruch: Ich bin da! Es kann nichts passieren. Ich fange dich auf, wenn du fällst. Du bist nicht allein.
Im Buch Exodus ist zu lesen, wie Mose seinem Gott an einem Ort begegnet, wo er ihn nicht gesucht hätte. Mitten in der Wüste beim Hüten der Schafe. Und er begegnet ihm nicht nur, Gott offenbart ihm auch seinen Namen: Ich bin der „Ich bin da“. Mose hört den Gottesnamen und schöpft Vertrauen. Und macht sich auf einen Weg, der so risikoreich wie ungewiss ist. Er führt das Volk Israel aus der Sklaverei in die Freiheit. Und der „Ich bin da“ geht mit diesem Volk auf eine vierzig Jahre dauernde Wanderung. Und wenn es schwierig wird, dann setzt er Zeichen: wunderbare Rettung am Roten Meer, Wasser aus dem Felsen, Manna am Morgen. Ich bin da.
Ein Name? – Ja, aber der Name ist auch Programm. Gott will nicht fern und ehrfurchtgebietend auf einem Thron sitzen. Er will das Leben mit uns teilen – so wie Christus es getan hat. Und er lädt uns ein, es ihm gleich zu tun. Nicht nur bei kleinen Kindern auf dem Spielplatz, sondern immer wieder dort, wo jemand unser mutmachendes Wort, unsere mutmachende Geste braucht.